Abgründe der Filmwelt
Ich hab in meinem Leben mittlerweile ja viele schlechte Film gesehen, darunter tragischkomische Klassiker wie Telepresence, Astronaut’s Wife und - ja, ich gebe es zu - Crossroads. Heute Abend aber hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, den stumpfsinnigsten, lächerlichsten und ununterhaltsamsten Film seit Menschengedenken über mich ergehen lassen zu dürfen.
Das Meistwerk von dem ich spreche ist natürlich The Descent. Die Handlung ist ein wenig weit hergeholt, ich werde versuchen sie kurz zu umreissen: Gollum und die Hexe von Blair Witch haben geheiratet, und einer Höhle in den Appalachen viele kleine Gollums gezeugt. Eines Tages beschließt die Hauptdarstellerin Sarah gemeinsam mit fünf Freundinnen die Familie Gollum-Witch in ihrem trauten Heim zu besuchen. Leider hat Sarah vergessen, dass die Gollums alle samt Kannibalen sind, was freilich zu Verwicklungen führt. Die kleinen Racker halten Beth, Rebecca, Holly und Sam nämlich für ein Gastgeschenk und essen sie kurzerhand, laut rülpsend auf. Der Regisseur hat es leider verabsäumt, diesen vermeintlichen Nebendarstellerinnen rote Trikots anzuziehen - allein das zeugt von mangelndem Verständnis seines Fachs. Jedenfalls ist Sarah über diesen Vorfall so erzürnt, dass sie ihre beste Freundin mit einer Hacke schwer verwundet und den Gollum-Bengeln als Nachspeise überlässt. Dann schläft die Protagonistin ein und wir Zuseher sind froh, dass dieses Trauerspiel vorbei ist.
Wer seine Zeit sinnvoller verbringen will, dem kann ich De Grønne slagtere wärmstens empfehlen. Dort gibts zwar weder Gollums, noch unnötiges Geschrei, noch stümperhafte Schockeffekte, dafür gibts dort aber auch keine Gollums, kein unnötiges Geschrei und schon gar keine stümperhaften Schockeffekte.