2003-09-22
Tag 2. Um 0800 aufstehen, duschen und nichts wie auf zu Greenpark Property. Ins Stadtzentrum sind es zu Fuß gute 25 Minuten. Um 0910 habe ich den unkündbaren Mietvertrag unterschrieben, die Kaution und die erste Monatsmiete gezahlt und einen Schlüssel in der Hand. Was nun? Gemütlich und ohne Zeitdruck auf zur Uni, wo wir spätestens um 1000 sein sollten, oder zuerst noch einkaufen? Natürlich nichts wie auf zu Sainsbury's! Bissel was eingekauft fürs Abendessen und dann dem Bus hinterher gerannt. Der bleibt dann tatsächlich stehen und führt uns für das geringe Entgelt von 1 GBP fast bist nach Hause, wenn wir nicht eine Station zu früh ausgestiegen wären. Aber was solls, immerhin sinds noch 6 Minuten bis die Vorlesung beginnt. Also die Sachen nichts wie rein in den Kühlschrank mit den Sachen und weitergesprintet zur University. Jetzt wirds sich zeigen ob sie wirklich 'round the corner' is. Und tatsächlich taucht sie auch bald vor uns auf, tausende und abertausende Studenten hurteln gleichzeitig mit uns zum Eingang. Wir eilen zum Heap Lecture Theatre, lediglich 3 Minuten zu spät. Eigentlich stolze Leistung. Den Tag verbringen wir damit zu hören, dass das Final Year Project ur wichtig ist, und wer bis jetzt noch keins hat 'doomed' ist. Gut zu wissen. Dann erfahren wir noch dass wir aufgrund unseres direct entrys mit allen Tutoren reden sollten ob wir auch die pre-requisits für ihre Module haben. Tja, so weit so gut. Am Abend schnell noch einen Confirmation Letter bestellt. In England is das nämlich so: Um wo wohnen zu können braucht man ein Bankkonto. Aber um ein Bankkonto haben muss man wo wohnen und braucht zigtausende Leute die mit Blut unterschreiben dass man wirklich dort wohnt. 'Try Wednesday' sagt die gute Dame am Schalter. Na gut. Dann noch ins Learning Centre geschlichen und kurz im Internet nach Ideen für ein FYP gesucht. Schätze werde Terrain Rendering (im speziellen ROAM und ähnliches/bzw alternativen) versuchen zu nehmen. Fragt sich nur ob die das auch supervisen wollen. Dann so gegen 1700 nach Hause gekommen und erst einmal essen gemacht. Man entscheidet sich für Fleischlaberl, weil bei Sainsbury's take 1 get 1 free bei billig-fleisch war und das roh nicht lange hält. Nun gut. Die erste wirklich schockierende Wahrheit über England erfahren wir jetzt: Die wickeln ihr eingepacktes Billig-Abverkaufs-Fleisch tatsächlich um fast schon verdorbenes, leicht grau farbenes Fleisch. Brr. Naja, da muss man sich dran gewöhnen in einem Land ohne Esskultur schätz ich. An diesem Abend lerne ich noch etwas. 31 (!) Laberln sind nicht (!) zu viel für 3 Leute die Hunger haben. Es sind nur 6 oder so übergeblieben, und die werden morgen verspeist. Der gute Stewart hält nicht viel von unseren Kochkünsten ('what the hell is that?!') und kocht und kauft auch separat von uns ein wie's ausschaut. Naja, uns is das eigentlich recht. Dann beschliessen wir uns einen Film anzuschauen, der Höflichkeit halber fragen wir ihn ob er mitschauen will und tatsächlich: er sagt ja. Also schauen wir Resident Evil auf einem Laptop Bildschirm. Da zeigt sich dass er eigentilch eh ok is. Obwohl wir gar nichts miteinander reden. Nach dem Film entsteht eine peinliche, 5 (!) Minuten lange Schweigesituation, in der keiner weiss was er sagen oder tun soll. Wir überbrücken das ganze mit einer Simpsons Folge. Danach geht er in sein Zimmer und wir schlafen. Ohne viel zu reden, aber ich glaub inzwischen hat er weniger gegen uns und wir nicht mehr so viel Probleme damit, mit ihm zu reden.