Blindpräparate

Nach ihrem mehr als schwachen Auftritt beim Novarock 2006 war ich ja schon ein wenig angefressen auf die Schiffsmädchenjungen von Placebo. Doch jetzt sind sie - zumindest bei mir - endgültig unten durch:

Nancy Boy isn’t there, Pure Morning isn’t there, because that’s not really where we’re at right now.

Brian Molko

Es ist eine Sache, bei einem Live-Konzert kilometerhoch in Sphären der Einbildung und Selbstüberschätzung zu schweben, kein Wort an das Publikum zu verlieren und eine 0815-Setlist lieblos und kalkuliert herunterzuspielen. Das ist man von Bands gewohnt, denen der Erfolg nicht gut tut.

Aber dass man einen der besten Songs des frühen Schaffens aus dem Programm streicht, weil es nicht das widerspiegelt, wo wir uns gerade befinden, aber abgelutschte Popsongs a la Every You, Every Me weiterhin lieblos herunterträllert um das Ö3 Publikum zu besänftigen, zeugt einfach von einem Realitätsverlust sondergleichen.

Ich hätte zwar sowieso nicht vorgehabt zum Konzert in der Stadthalle zu gehen, aber jetzt habe ich es im Nachhinein noch weniger vor. So wenig, dass man fast meinen könnte, ich wollte die Band nie wieder hören.

One Response to “Blindpräparate”

  1. lieblos Says:

    [...] suboptimal ist, hat ihm auch noch niemand gesagt. … Mail (will not be published) (required) …GeZ Blog Archive Blindpr¤parate… das Publikum zu verlieren und eine 0815-Setlist lieblos und kalkuliert herunterzuspielen. … [...]