Von Maurern, Nägeln und Menschen

Neulich, da fuhr ich nichts Böses ahnend in der U-Bahn Richtung Gasometer um mich an dem Konzert der Nine Inch Nails in selbigem Gebäude zu erquicken, wer sitzt mir da unvermittelt gegenüber? Der Retter der Witwen und Waisen, der Michael Knight der Foundation für Recht und Rundfunk — Peter Resetarits himself.

Das hätte mich jetzt in keinster Weise berührt, wäre nicht mein Blick auf die Lektüre in seinen Händen gefallen, die er die ganze Fahrt über aufmerksam studierte. Große Loge der Alten und Angenommenen Maurer war da zu lesen, Leitfaden für frm Verhalten — oder so ähnlich, das ganze war kopfüber, wackelnd und teils durch die anderen Seiten verdeckt nur schwer zu erkennen. Das war natürlich unerwartet - ob er wohl Recherche betrieben hat, oder sollte ich gar dem Großmeister der heutigen Freimaurer gegenüber gesessen sein? Sollte mir in nächster Zeit etwas zustoßen, so tippe ich auf letzteres.

Im Gasometer dann erlebte ich dann wenig später das erwartete Konzert der erwarteten Band. Ganz ohne Something I can never have. Dafür mit La Mer. Aber kein Terrible Lie. Dafür ein äußerst unerwartetes — durchaus gelungenes — Cover von Get Down, Make Love. Als eingefleischter Queen-Fan fand ich mich, den Text laut mitgröhlend, einer beachtlichen Menge an verwirrten Blicken ausgesetzt. Das Lied kannte wohl nicht ein jeder.

Hurt im Finale des Konzerts war wie erwartet der stimmungsmässige Höhepunkt. Unbarmherzig der Text: wer von der Crown of Thorns anstatt der Crown of Shit gröhlte, war sofort als Johnny Cash Fan entlarvt. Leider wurde auch dieses Mal diese stimmungsvolle Szenerie von betrunkenen Zwischengröhlern und –pfeifern gestört, die es überall auf der Welt zu geben scheint. Auf diese Weise wurden mir schon des öfteren wunderbare musikalische Höhepunktsmomente gestört, allen voran eine genial dargebrachte Version von Telegraph Road vom König der Gitarre persönlich in der Wiener Stadthalle.

Alles in allem aber ein feines Konzert. Meine Ohren sind wohlauf. Wer will, kann übrigens immer noch in mein Gewinnspiel einsteigen — im Falle des Gewinns werde ich natürlich die Socken auf sechs Siebtel kürzen, sonst wärs ja unfair.

Sollte mir aufgrund meiner Beobachtungen in der U-Bahn etwas zustoßen — rächt meinen Tod!

One Response to “Von Maurern, Nägeln und Menschen”

  1. Grg Says:

    da fällt mir zum ersten mal die mögliche Verbindung zwischen “König der Gitarre” und (Souveräner General Ritter des Gewölbes :)) Großmeister auf. … ob es auch Freimusiker gibt? ;)